Heiter und ironisch gebrochen zwar, aber immerhin: Anita Dachauer, Schwyzerörgeli und Jodel, und Lisa Travella, Geige; zusammen unterwegs als Duo Campanula. Ihr Engellied ist eine schöne Zusammenfassung ihrer Musik.
Zwei Musikerinnen falten zwei Temperamente aus, die hell und scharf klingende Geige und die melancholischen Läufe und Akkorde verschiedener Örgeli, sie verwickeln die Töne ineinander, sie entfernen sich und spielen gegeneinander, sie springen miteinander um die Wette, die eine führt die Melodie, die andere setzt den Rhythmus darunter, oft das Oergeli, immer wieder die Geige. Welch spielerische Freude!
Elfengleiche Tanzmusik
Vielleicht gehören die zwei Engel uf Ärdä aber auch ins Prättigau, woher Anita Dachauer kommt. In einer der Sagen dieses Tals pflegen Engel als Elfen in nebligen Nächten um die Sommerwende auf dem Ried von Capelgin unterhalb des «Chrüz» zu tanzen und sie tragen gelbe oder violette, fünfzipflige Kappen wie Glocken auf dem Kopf – Glockenblumen, Campanulae, wie der botanische Namen heisst.
Und so haben die zwei Musikerinnen die Tänze der Elfenengel in der Sommernacht gehört, gesehen, notiert und spielen sie nun – 13 Stückli – als ihr neues Programm. 13 Variationen der beschwingten Freude – Mazurka, Walzer, Gigue, freie Fantasie der Töne ohne Bindung an die Traditionen der Volksmusik zwischen den Alpen, Finnland und Irland. Zuhör- aber auch Tanzmusik.