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Die Künstlerin Isabelle begegnet dem Schrecken der Endlichkeit mit leichtfüssigem Humor.

Bild: Mathias Balzer

Politische Kunst und Humor

Isabelle Krieg – Was unterscheidet die entspannte Frau von Jesus?

Für die zehnte Folge des Kulturpodcasts «FRIDA trifft» haben wir Isabelle Krieg in Altdorf getroffen. Sie zeigt im Haus der Kunst Uri in einer Einzelausstellung eine Übersicht über ihr Schaffen der letzten dreissig Jahre. Sie hat uns von ihrem langen Weg von der Alp bis in die Kunstwelt erzählt. Davon, wie sie trotz Misstrauen gegenüber Akademien Künstlerin geworden ist. Und sie erzählt, wie sie das zusammenbringt: Poesie, Humor und politisches Engagement.

Von Mathias Balzer & Helena Krauser

Altdorf, 17.09.2024

5 min

Vor dem Haus der Kunst Uri in Altdorf schwimmt derzeit eine Frau im Teich des Vorgartens; im Wasser liegend blickt sie entspannt gegen den Himmel. Im Innern des Museums begegnen wir ihr als Porzellanfigur wieder.

Die entspannte Frau ist ein Sinnbild für das Schaffen der Schweizer Künstlerin Isabelle Krieg. In ihrem Werk treffen die Katastrophen und Bedrohungen der Zeit, politisches Engagement oder Existenzängste auf poetischen Witz, Lebensfreude – und speziell im Fall dieser Ausstellung – auf das Prinzip Hoffnung.

Die Arbeit «Entspannte Frauen», 2018 – 2024 (work in progress) by Isabelle Krieg, FRIDA Magazin

Die Arbeit «Entspannte Frauen», 2018 – 2024 (work in progress)

«Active Hope» ist denn auch der Titel der Schau, die zahlreiche grosse Installationen der Künstlerin zeigt: Etwa eine Nachbildung von Putins groteskem Sitzungstisch, bestückt mit Tassen, die mit Porträts bekannter Persönlichkeiten bemalt sind – ein «Antikriegstisch». Oder ein riesiges Collier aus Weltkugeln, von denen aber nur eine leuchtet…

Im Estrich windet sich eine gigantische Nabelschnur ins Leere; und ein Raum tiefer sehen wir das Langzeitprojekt mit Dutzenden Blumensträussen, welche die Künstlerin seit Jahren jede Woche erneuert.

Isabelle Krieg erzählt im Gespräch mit Helena Krauser und Mathias Balzer, wie sie, nach einem gewundenen, auch beschwerlichen Weg, als Autodidaktin Künstlerin und Performerin geworden ist. Und sie sagt:

«Ich hatte immer sehr grosses Misstrauen gegenüber der Idee, freie Kunst zu studieren. Wieso muss ich das studieren? Ich mach das einfach selbst!

Die freien Kunstklassen seinen ihr suspekt gewesen, zumindest damals in Luzern. «Es hat mich zwar gelockt, aber gleichzeitig abgestossen. Ich wusste: Das will ich auch, aber ich mache das selber.»

Und Isabelle Krieg verrät uns auch, warum sie seit den Neunzigerjahren ihre Lebenstage zählt, und warum sie manchmal denkt: «Eigentlich wollte ich etwas anderes.»

Link zur Ausstellung im Haus für Kunst Uri

Weitere Ausstellungen laufende Ausstellungen von Isabelle Krieg:

MONDI COSTRUITI
Sala Viaggatori, Castasegna
31.03.2024–13.04.2025
Objets de récit
Exposition collective au Musée Charmey
21.09.2024 – 02.02.2025
Vernissage Samedi 21 septembre 18h
Voodoo
Gruppenausstellung in der Kunsthalle Schlieren
30.6. – 29.9. 2024
kunsthalle-schlieren.ch
Schimelrych bis Chrottehalde  – Kunst und Natur in Laufenburg
Gruppenausstellung mit mutualistischer Kunst im Bereich der Ökologie
Rehmann Museum Laufenburg
23.03. – 27.09.2024
www.schimelrych.ch
hope-tent-2024-isabelle-krieg

Die Arbeit «Hope Tent» aus dem Jahr 2024

Die Arbeit «Unerledigt III, 2010 – 2024 (work in progress)» auf dem «Antikriegstisch», by Isabelle Krieg, FRIDA Magazin

Die Arbeit «Unerledigt III, 2010 – 2024 (work in progress)» auf dem «Antikriegstisch»

hair-cocktail-by-isabelle-krieg

«Hair Cocktails», 2023

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«FRIDA trifft» ist der neue Interviewpodcast der Schweizer Kulturszene, eine Koproduktion von FRIDA und dem Basler Stadtmagazin «Bajour».
Mathias Balzer und Helena Krauser treffen die spannendsten Kulturschaffenden des Landes und befragen sie zu ihren Ideen, Träumen, Ängsten und natürlich auch zu ihrem kulturellen Schaffen. Der Titel ist Programm: Wir wollen den Punkt treffen, den Punkt, an dem das Herz unserer Gäste schlägt und manchmal vielleicht auch den wunden Punkt. «FRIDA trifft» macht hörbar, was die Schweizer Kulturlandschaft bewegt.

Jeden Monat erscheint eine neue Folge.

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