Tine Melzer im Video-Porträt bei Frida Magazin

Die Autorin Tine Melzer sieht es als überraschende Pointe ihre Lebens, dass sie mittlerweile gerade in der Schweiz lebt.

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Literatur

Tine Melzer – Warum glauben Sie an die Sprache?

Für ihre ersten Romane «Alpha Bravo Charlie» und «Do Re Mi Fa So» erhielt Tine Melzer begeisterte Kritiken. Wie sie über Kunst und Sprachphilosophie zur Literatur gekommen ist, und wie sie über ihr Material, die Sprache, denkt, erklärt sie im Video-Porträt.

Von Karim Patwa

Zürich, 28.08.2025

3 min

Tine Melzer sagt: «Ich bin nicht religiös, aber ich glaube an die Sprache.»

Im Videoporträt von Karim Patwa erklärt die Autorin, warum das so ist und denkt über die verschiedenen Bedeutungen von Sprache nach. Dabei gelingt es ihr, sprachphilosophische Erkenntnisse auf sehr anschauliche Art greifbar zu machen.

Sie erzählt beispielsweise, warum «verstanden werden» für sie ganz oben auf der Liste derjenigen Dinge steht, die das Leben sinnvoll machen. Sie beschreibt, wie sie mit Sprache umgeht, sobald diese zum geschriebenen Wort wird, warum Papageien sie faszinieren und sie gesteht, dass sie sich vielleicht mehr als nötig von ihrer Heimat entfremdet habe. So sei mittlerweile die Fremde zu ihrer Heimat geworden.

Und sie berichtet auch davon, wie sie unterwegs, im Zug oder Tram, lieber Menschen beobachtet, als ins Handy zu schauen. Denn sie findet so das Material für ihre Figuren.


Tine Melzer (geboren 1978, lebt in Zürich) studierte Kunst und Philosophie in Amsterdam und promovierte über Ludwig Wittgenstein und Gertrude Stein. Sie lehrt an europäischen Kunsthochschulen und publizierte transdisziplinäre Bücher, u.a. «Taxidermy for Language-Animals» und «Atlas of Aspect Change». Ihr 2023 erschienener Debütroman «Alpha Bravo Charlie» wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis, und war für den Rauriser Literaturpreis nominiert. 2024 erschien ihr zweiter Roman «Do Re mi Fa So» bei Jung und Jung, der von der Stadt Zürich ausgezeichnet wurde.


Interview: Karim Patwa. Kamera: Krim Patel. Schnitt: Studio Impossible
Eine Koproduktion zwischen Studio Impossible und FRIDA Magazin.
©Channel Impossible 2025

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Channel Impossible

Das Projekt «Channel Impossible» wird vom Zürcher Filmemacher Karim Patwa realisiert. Rund einmal im Monat porträtiert er Persönlichkeiten aus der Kulturszene.

Patwa wurde 1968 in London geboren und ist im multiethnischen Biel aufgewachsen. Nach Abschluss seiner Lehre zum Elektromechaniker beginnt er 1993 sein Studium an der Hochschule für Gestaltung Luzern im Studiengang Film. 1999 assistiert er für den Film «Gambling, Gods and LSD» von Peter Mettler.

2004 feiert Patwas erster Spielfilm «Karim Patwa’s Spaceship» seine Premiere am Locarno Filmfestival. 2015 wird sein zweiter Spielfilm «Driften» am Max Ophüls Film Festival gezeigt und gewinnt gleich drei wichtige Preise. Sabine Timoteo, die Hauptdarstellerin, den Schweizer Filmpreis.

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Karim Patwa