Elio Ricca (links) und Philip Meienhofer prägen seit bald zehn Jahren die Alternative-Rock-Szene der Schweiz mit. Jetzt im FRIDA Magazin

Elio Ricca (links) und Philip Meienhofer prägen seit bald zehn Jahren die Alternative-Rock-Szene der Schweiz mit.

Bild: zvg

Musik-Podcast

Elio Ricca machen Rock im Grossformat

Elio Ricca begeistern mit jedem Release die Schweizer Musikszene. Am Boden geblieben sind die beiden St.Galler trotzdem. «FRIDA Hört Hin» trifft die Musiker in ihrem Bandraum, sucht nach den Zutaten für richtige Rock-Banger und fragt nach den Zukunftsträumen einer Band, die grösser nicht spielen könnte.

Von Shannon Hughes

St. Gallen, 04.10.2023

5 min

Elio Ricca waren für mich so was wie Liebe auf den ersten Ton. Im Januar 2023 hörte ich im Radio meines Vertrauens eine Best-Of Sendung des Vorjahres, als der Track «FOMO» lief. Ein treibender Beat, eine verzaubernde Kopfstimme und ein Drop, der fett, laut und innovativ war. Es klang wie die Musik, von der ich bis dahin nur geträumt hatte.

Irgendwo beeinflusst durch die Rock-Klassiker, mit ein bisschen Dreck vom Grunge der 90er und einem Hauch Leichtigkeit des Indie-Pops der letzten zehn Jahre, der die Mischung komplett macht. Elio Ricca geben der Alternativ-Rockszene der Schweiz richtig Antrieb. Und vielleicht auch eine gute Portion Hoffnung.

FRIDA Hört Hin Audiobeiträge mit Shannon Hughes

FRIDA Hört Hin

«FRIDA Hört Hin ist dein Ohr für aktuelle Schweizer Musik. Die Szene ist dynamisch, divers und darf ruhig etwas lauter gehört werden. Im Podcast porträtiert Shannon Hughes Musikschaffende und ihre Songs aus allen Genres. Von altbekannten Grössen bis hin zu aufstrebenden Neuentdeckungen, bei FRIDA sind alle zu hören.

Alle Episoden von «FRIDA Hört Hin» findest Du auch auf SpotifyDeezerApple Podcast und Podimo.

Bild: John Patrick Walder/ Luis Balzer

Elio Ricca (er/ihn) und Philip Meienhofer (er/ihn) spielen seit neun Jahren zu zweit. Obwohl dann und wann wer dazukommen sollte, ist es bis heute so geblieben. «Wir mögen es eigentlich so», sagt Elio beim Interview im Bandraum in St.Gallen und lacht. Angefangen hat die Reise des Duos so richtig mit dem Gewinn des Nachwuchswettbewerbs bandXost 2014.

Danach ging es zügig mit den Alben weiter: Ihr Debüt «Another Way To Get High» kam 2016, darauf folgte 2019 «Lovely Underground»,, letztes Jahr erschien «Luna Park» via Mouthwatering Records. Zuletzt brachten sie die neue Single «Soda» heraus, ein synthgeladener Herzschmerz Song, der den süssen Neuanfang nach der Trennung einläuten soll. 

Musikvideos sind nebst den heftigen Klängen des Rocks die grosse Liebe von Elio Ricca. Auf ihrem Youtube Kanal finden sich zahlreiche Videos mit unterschiedlichsten Konzepten und Geschichten. Elios Kindheitswunsch, Schauspieler zu werden, kann er damit ein bisschen ausleben. Die Musik mit dem bewegten Bild zu verbinden, ist für ihn das «Ultimative was wir machen können», meint Elio im Interview. 

Die aufwendigen und teils kuriosen Produktionen passen sich perfekt an den psychedelischen Sound der Rocker an. Bei jeder Musikvideoproduktion sind Elio und Philip involviert. Die D. I. Y. Attitüde der Künstler bleibt.

Schon bald im Stadion?

Wie geht es Elio Ricca, die mit Ende Zwanzig fast ein Jahrzehnt Bandgeschehen erlebt haben? Rückblickend beschreibt Elio seine Songs als «fast ein bisschen kitschig». Über die Jahre habe er das Songwriting als Verarbeitung seiner wechselhaften Gefühlslage genutzt. Wie alle jungen Musiker:innen eben.

Dieses akkustische Tagebuch zu hören, fühlt sich vielversprechend an. Das liegt besonders an der musikalischen Zusammenarbeit von Philip und Elio, die bei Live-Auftritten dieselbe Sound-Fülle wie im Studio bieten.

Elio Ricca klingen international, könnten die Schweizer Antwort auf das britische Garage-Rock Duo Royal Blood sein. Noch wird sich zeigen, wohin es die beiden verschlägt. Mich würde es nicht wundern, wenn die beiden Männer aus St. Gallen schon bald Stadien füllen. 

 

 

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