malanser-gespraeche-1920-x-1080-px

Malanser Gespräche

Guido Baselgia – Warum reisen Sie ans Ende der Welt?

Der erste Gast im neuen Podcasts «Malanser Gespräche» ist der Fotograf und Künstler Guido Baselgia. Er hat uns erzählt, wie er arbeitet, warum er immer wieder ans «Ende der Welt» reist und wie er die Langsamkeit als Quelle der Kreativität entdeckt hat.

Von Mathias Balzer

Malans, 30.10.2025

4 min
teaserbild-malanser-gespraeche

Die «Malanser Gespräche»

sind eine Kooperation des Kulturlokals «Sternen Malans» und dem Kulturmagazin FRIDA. Der «Sternen» hat sich seit seiner Eröffnung im Jahr 2023 zu einem Treffpunkt und Kulturzentrum im Bündner Weinbaudorf Malans entwickelt. Mit dem neuen Format «Malanser Gespräche» möchte das Team um den Schauspieler und Veranstalter Nikolaus Schmid einerseits diese Verankerung vor Ort stärken und andererseits das Dorf und das Lokal als Kulturort auch regional und überregional bekannter machen.
Die Reihe lädt Gäste aus der Kulturszene von nah und fern zum Live-Gespräch mit dem Moderator Mathias Balzer und zum Gedankenaustausch mit dem Publikum. Wir  fragen die Gäste nach ihrer persönlichen Motivation, ihren Überzeugungen und Beweggründen und nicht zuletzt möchten wir wissen, wie und warum sie das tun, was sie tun.

«Mich interessiert nicht der Sonnenuntergang, sondern die gegenüberliegende Ansicht», erklärt Guido Baselgia im Gespräch mit Mathias Balzer, und gibt bereits mit diesem einen Satz einen tiefen Einblick in sein Schaffen.

06-schattenlicht-lightfall-30-2006-227-07b

«Von der Erde, N°01»

Bild: Guido Baselgia

Er hat uns aber auch erzählt, warum es gar nicht stimmt, dass die Menschen ganz aus seinen Bildern verschwunden sind.

Oder warum er seiner Heimat, dem Engadin zuerst fremd werden musste, um sie dann, nach 25 Jahren, doch noch fotografieren zu können. Er tut dies jedoch jenseits aller touristischen Vermarktbarkeit und unterläuft die herkömmliche Erwartung an Landschaftsbilder virtuos.

Am liebsten habe er, wenn jemand fragt, was ist das? «Dann ist die Arbeit gelungen», so Baselgia.

Der renommierte Fotokünstler nimmt uns aber auch mit auf eine Reise an die «Enden der Welt», ans Ende der europäischen Kontinentalplatte, in die Bergwüsten Perus und den Dschungel Equadors. Alles Gegenden, die er mit seiner Grossbildkamera für seine Langzeitstudien aufgesucht hat. Und wir kehren mit ihm zurück nach Malans in sein Atelier, wo die Bilder erst ihre definitive Form erhalten.

 

32-yasuni-anango-2018-029-03

Tierra caliente N° 06 (aus dem Werkzyklus Als ob die Welt zu vermessen wäre)

Bild: Guido Baselgia

Und auch nach Jahrzehnten der Arbeit in seinem Studio sagt Baselgia: «Fotografie ist und bleibt eine Art Zauberei.»

Die Ausstellung seines Zyklus «Von der Erde» ist noch bis am 9. Januar im «Sternen Malans» zu sehen.
In der Galerie Solca in Chur zeigt Baselgia vom 7. November bis 9. Januar seine Serie «Vom Ursprung».
Und auch in der Jahresausstellung im Bündner Kunstmuseum sind Werke von ihm zu sehen.