Spätestens seit Kasimir Malewitschs schwarzen Quadrat gibt die Kunst dem Betrachter Rätsel auf. Ihre Deutbarkeit ist seither nicht einfacher geworden, was mit ein Grund ist für die Zunahme an Vermittlungsangeboten, die versuchen, Fragen zu klären: Worauf beruht ein künstlerisches Werk? Welche Gedankenwelt, welche Biografie, welches Denken stehen dahinter? Wie arbeiten Künstler:innen eigentlich?
In der Pandemie hat sich die Frage nach der Sichtbarkeit und dem Verständnis von Kunst noch verschärft. Wenn Ausstellungs- und Begegnungsorte wegfallen, fehlt ihr jegliche Präsenz – und jegliche Vermittlung sowieso.
In Zusammenarbeit mit den Kantonen realisierte das Bundesamt für Kultur während Corona eine Massnahme, die der Kunst wieder zu neuer Sichtbarkeit verhelfen sollte. Vor allem mit Fokus auf digitale Medien und Technologien: die sogenannten Transformationsprojekte, für die pro Einheit und Gesuchsteller jeweils maximal 300’000 Franken zur Verfügung gestellt wurden.
Visarte ist der Berufsverband der Schweizer Kunstschaffenden. Die Bündner Sektion hat durch das oben genannte Förderinstrument ein Projekt realisiert, das nun der Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Filmemacher:innen Casper Nicca, Giancarlo Moos, Copi Reumund und Stefanie Roth sowie Marlan Röthlisberger erhielten den Auftrag, 40 Videoporträts von Bündner Kunstschaffenden zu drehen. Rund fünfminütige Filme, die nun online zugänglich sind.