Gerhard Pfister im FRIDA Interview.

Der Parteipräsident von Die Mitte im Interview.

Grafik: Luis Balzer

Kulturpolitik

Wie haben Sie’s mit der Kultur, Herr Pfister?

Die Nationalratswahlen stehen bald an und In der Kulturbranche besteht dringender politischer Handlungsbedarf. Was können wir von den Parteien erwarten? Wir haben die Parteipräsident:innen befragt. Diese Woche mit Gerhard Pfister von Die Mitte.

Von Helena Krauser

Oberägeri, 30.06.2023

2 min

Herr Pfister, wenn Sie eine Parteifeier organisieren müssten: Welche kulturellen Programmpunkte würden Sie einbauen? Was darf nicht fehlen?

Gerhard Pfister: Für meinen persönlichen Geschmack wäre natürlich ein Programmpunkt mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern unverzichtbar.

Welche kulturelle Veranstaltung haben Sie zuletzt besucht? Was hat Ihnen dabei nicht so gut gefallen?

«Hamlet» im Kleintheater Luzern, ein Stück zum Abschied der Intendantinnen.

Ich war restlos begeistert.

Im aktuellen Entwurf zur Kulturbotschaft 2025–2028 ist nicht von «Kulturjournalismus» allerdings von der «Berücksichtigung von neuen digitalen und hybriden Formaten der Produktion, Verbreitung und Vermittlung» die Rede. Würden sie eine explizite Aufnahme des Kulturjournalismus in die Kulturbotschaft begrüssen?

Man erweist weder dem Journalismus, noch der Kultur, einen guten Dienst, wenn die staatliche Förderung nicht fokussiert bleibt. Es gibt Medienförderung und Kulturförderung. Wird das vermischt, besteht das Risiko, dass beide Bereiche nicht mehr, sondern weniger Geld erhalten.

Brauchen wir überhaupt so viel Kultur? Sollten Kulturschaffende angesichts des Fachkräftemangels nicht besser Pfleger:innen oder Handwerker:innen werden?

Wer bestimmt, wie viel Kultur für wen genug ist?

Ich kann mir übrigens kaum vorstellen, dass Kulturschaffende nur deshalb einen anderen Beruf wählen sollten, weil er gefragter sein könnte.

Was war Ihr letzter Kulturtipp, von dem Sie Freunden und Bekannten erzählten?

Einem Bekannten empfahl ich meine Lieblingsserie auf Netflix: Ozark.

Hatten Sie schon mal einen Kulturschock? (Im In- oder Ausland)

Nein.

Sind Sie eher der Typ Mensch, der gerne in der Menge tanzt oder lieber ein Konzert im Sitzen geniesst?

Zweites.

Welche Musik hören Sie, wenn Sie wütend sind?

Leonard Cohen, nicht nur dann. Seine Musik und seine poetischen Texte helfen in fast allen Lebenslagen.

Womit lagen Sie zuletzt falsch?

Ich habe angenommen, dass Alain Berset nicht schon per Ende Jahr aufhören wird.

Mit wem würden Sie gerne an der Bar versacken?

Mit Harald Schmidt. Ich finde ihn auch nüchtern sehr unterhaltsam.