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«Die Räuber» ist Friedrich Schillers erstes Drama. Er schrieb das Werk 1781, da war er gerade einmal 22 Jahre alt. Es ist ein Stück voller Gefühlsüberschwang. In ihm zeigt sich die Lebensenergie der Jugend und auch der Literaturepoche, in der das Stück entstand: Im Sturm- und Drang.
Im Stück geht es um Karl von Moor, er ist der älteste und liebste Sohn eines Grafen. Und er wird im Drama zum Räuberhauptmann. Schuld daran trägt Franz, der zweite, weniger geliebte Sohn des Grafen. Durch dessen Intrigen fällt Karl beim Vater in Ungnade. Mit seinen Freunden beschliesst Karl, räubernd in den Wäldern zu leben. Erst scheinbar edel, indem er Robin-Hood-mässig den Reichen nehmen und den Armen geben will. Franz versucht derweil im Schloss, nicht nur an das Erbe des Vaters zu kommen, sondern auch Karls Verlobte Amalia zu erobern.
Die Erstaufführung des Stücks ist über 240 Jahre her. Was kann ein solches Stück auf modernen Bühnen noch leisten? Wie kann es das Publikum abholen?