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Musik-Podcast

Trio Heinz Herbert spielt über Genregrenzen hinaus

Das Trio Heinz Herbert ist eine einzigartige Kraft, deren Sound regelmässig die Horizonte ihrer Hörenden erweitert. «FRIDA Hört Hin» besuchte sie in ihrem Zürcher Silo und lernte die Menschen hinter der experimentierfreudigsten Band der Schweiz näher kennen.

4 min

 

Das Silo vom Trio Heinz Herbert ist wie ein heimeliger Dachstock eines Bauernhofs, hölzern und knisternd. Ein Bauernhof der Klänge mitten in Zürich. Hier probt die Band und lädt regelmässig zu den spannendsten Livekonzerten der Szene ein.

Vermeintliche Gegensätze in ein fulminantes Ganzes zusammenzubringen, ist der Grundsatz der Heinz Herberts. Die Gruppe setzt sich aus gestandenen Figuren der Schweizer Musikszene zusammen: Dominic Landolt (er/ihn) an der Gitarre und Effekten, Mario Hänni (er/ihn) an den Drums und Ramon Landolt (er/ihn) am Synthesizer, den Keys und den Samples. 

Seit elf Jahren machen Dominic, Mario und Ramon zusammen Musik. Kennengelernt haben sie sich im Jazzstudium an der Hochschule in Luzern. Begonnen hat das Projekt als klassisches Jazztrio, der Name verrät ihre Wurzeln noch mit Augenzwinkern. Nachdem sie laut Ramon Landolt «aus dem Jazzschulendunst» emporgestiegen sind, haben sie sich entschlossen, mit minimalen, poppigen und elektronischen Elementen zu spielen.

Generell ist es die Lust, immer wieder ‘out of the Box’ zu denken, die die Gruppe ausmacht. «Die Entwicklung wird immer weitergehen», sagt Mario Hänni im Interview.

FRIDA Hört Hin Audiobeiträge mit Shannon Hughes

FRIDA Hört Hin

«FRIDA Hört Hin ist dein Ohr für aktuelle Schweizer Musik. Die Szene ist dynamisch, divers und darf ruhig etwas lauter gehört werden. Im Podcast porträtiert Shannon Hughes Musikschaffende und ihre Songs aus allen Genres. Von altbekannten Grössen bis hin zu aufstrebenden Neuentdeckungen, bei FRIDA sind alle zu hören.

Alle Episoden von «FRIDA Hört Hin» findest Du auch auf SpotifyDeezerApple Podcast und Podimo.

Bild: John Patrick Walder/ Luis Balzer

Zu hören ist die Entwicklung auf ihren Platten. Fünf Alben haben sie schon herausgegeben: «Rubin» (2013), «Die Reise des Gerbikulus Starwatchers» (2014), «Phiii» (2016), «The Willisau Concert» (2017) und «Yes» (2018). Nun kommt nach fünf Jahren die nächste Klangreise des Trios:  Am 9. Februar 2024 erscheint das sechste Album der Band, «Tomorrow Wonderland», via Red Brick Records – die Plattentaufe findet am selben Tag im Walcheturm statt. Ein exklusives Musiksnippet des neuen Albums hat die Band «FRIDA Hört Hin» anvertraut. Im Podcast ist diese Weltpremiere zum Schluss zu hören. 

 

Grenzenlose Klangwelttanzerei

Ramon Landolt beschreibt die Klangwelt vom Trio Heinz Herbert als eine  «Mischung zwischen echten, real world Sounds und einer absolut fiktiven Welt». Für Mario Hänni werden sie bei Livekonzerten zu einem «visuellen Spektakel», bei dem nicht mehr klar ist, wer welches Instrument spielt. Der Sound vom Trio Heinz Herbert umtanzt so viele Genres, dass ich ihn schlicht nicht genau einordnen kann oder möchte. Was ich aber sehr wohl beschreiben kann, ist, wie sich ihre Musik anfühlt. Ihre Musik fliesst durch die Ohren in den Körper und wird in jeder Faser spürbar. Mal klingen sie wie ein rollender Ping-Pong Ball, mal wie ein offenes Fenster, mal wie eine Funkband um vier Uhr morgens. Sie sind schlicht eine sonische Sinneserweiterung.

Enges Zusammenspiel

Das Zusammenspiel vom Trio Heinz Herbert ist eng mit ihren gemeinsamen Erlebnissen verwoben. Die drei Freunde haben zwischenzeitlich zusammen gewohnt, das Silo gebaut und mit diversen Projekten reichlich Musikerleben gelebt. In jedem ihrer Klangexperimente ist ihre Vertrautheit zu hören. Was in der Zukunft noch ansteht, wird sich zeigen. Dominic Landolt ist sich um die Gegenwart sicher: «Im Moment sind wir am Punkt, an dem wir jetzt stehen. Mega schön». 

 

Album

Am 9. Februar 2024 erscheint «Tomorrow Wonderland» via Red Brick Records.

Nächste Konzerte

09.02.2024: Walcheturm, Zürich (Plattentaufe)