Entgrenzen. Eine Tätigkeit. Grenzen wegmachen, aufbrechen, nicht respektieren, neu ausloten. Diesem Themenkomplex hat sich die Buch Basel dieses Jahr verschrieben. Ein sehr offen formuliertes Fokusthema.
Ein Thema, wie eine Brille, durch die die verschiedensten Ereignisse im aktuellen Zeitgeschehen betrachtet werden können.
Das war eine clevere Entscheidung des Leitungsteams in einer Zeit, in der eine Krise die nächste überrollt und niemand mehr einschätzen kann, ob das, was uns heute erschüttert, schon morgen zur neuen Normalität geworden ist. Im Programmheft begegnen uns die Grenzen sogar auf visueller Ebene. Wie kleine Zäune umrahmen verschiedene Sonderzeichen in ewiger Aneinanderreihung die einzelnen Programmpunkte.
Vandalismus am eigenen Werk
Jeder Sonderzeichenzaun hat eine eigene Bedeutung. Das neue Design kommt ziemlich minimalistisch daher. Einfach. Zweifarbig. Nur schwarze Schrift auf weissem Grund. Dazu gibt es Leuchtstifte, mit denen die Favoriten gehighlightet werden können.
Das Festivalteam selbst zieht mit überdimensionalen Leuchtstiften durch die Stadt und malt die eigenen Plakate an. Laut Gesetz sei das Vandalismus, erzählt uns die Festivalleiterin Marion Regenscheit. Die Genehmigung der Allgemeinen Plakatgemeinschaft haben sie aber in der Tasche.
Auch die Digitalität wird am Festival eine grosse Rolle spielen. Aber nicht, weil das Team hofft, mit Computerspielen die Jugendlichen vom Coolnesfaktor der Literaturszene zu überzeugen. Dem Team der Buch Basel geht es vielmehr um die Möglichkeiten, Spielereien und neue Perspektiven, die die digitale Literatur eröffnen kann.